Niklas Kienitz, CDU

 Kienitz ist Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Kölner Stadtrat.

Seit Jahren ist zu beobachten, dass junge Menschen den öffentlichen Raum „erobern“. Dazu gehört auch, dass sie sich bei warmem Wetter zum Feiern unter freiem Himmel verabreden, beispielsweise in Parks. Leider immer wieder ein Problem bei solchen Freiluftpartys: Lärmbelästigung. Hier müssen die Veranstalter und die Verwaltung gemeinsam kreative Lösungen entwickeln, um den konkurrierenden Interessen – einerseits Ruhe und Schlaf, andererseits Partymachen – gerecht zu werden.

Ich habe von einem Veranstalter in Norddeutschland gelesen, der die Musikanlage einfach mit einem Funksender verbindet. Die Partygäste können dann über ein Miniradio und Kopfhörer die Musik so laut machen, wie sie möchten. Eine Lösung für das Lärmproblem könnte auch sein, größere Freiluftpartys in festgelegten und von Wohnbebauung weit entfernt gelegenen Arealen zu feiern. Eine Liste der infrage kommenden Flächen mit den jeweiligen Ansprechpartnern könnte die Verwaltung im Internet veröffentlichen.

„Leben und leben lassen“, heißt es in Köln. Das bedeutet, dass Freiluftpartys so organisiert werden müssen, dass niemand gegen seinen Willen um den Schlaf gebracht wird und dass die Veranstalter und Feiernden der Natur mit Respekt begegnen und öffentliche Flächen so zurücklassen, als hätte dort nie eine Party stattgefunden. Sprich: Müll wird eingesammelt und entsorgt. Wenn Veranstalter und Feiernde Rücksicht nehmen, können Polizei und Ordnungsamt sicher auch mal ein Auge zudrücken, wenn eine Party nicht angemeldet wurde. Grundsätzlich gilt aber: Grünflächen dienen der Naherholung der Bevölkerung und nicht den – häufig kommerziellen – Interessen Einzelner!